Ein Blatt zur Mathematik
I. Mathematik
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Raum und Zeit ist das abstrakte Dasein, reine sinnliche Form oder reines Anschauen. Der Raum [ist] die reine Form als allgemeine ruhige Gleichgültigkeit des Außersichseins überhaupt; die Zeit die reine Form als außersichseiendes reines Insichsein oder negative Einheit. [am Rand:] Newton, Sensorium des Geistes Äußerlichwerden Gottes
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Ihre Grenzenlosigkeit oder Unendlichkeit besteht in der abstrakten Kontinuität ihres Außersichseins.
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Als Ideen aber haben sie Bestimmungen in ihnen selbst, welche den Begriff darstellen.
Diese Bestimmungen sind die inneren Momente oder die Dimensionen des Raums und der Zeit.
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1. Die Dimensionen des allgemeinen Raums sind seine inneren Unterschiede, nicht quantitativer, sondern qualitativer Art, zugleich nicht außereinander, sondern wo das eine ist, ist das andere. Auch sind sie zwar als das Erste, das Andere und das Dritte verschieden, aber dieser Unterschied ist leerer allgemeiner Unterschied überhaupt. Diese Momente haben keine Bestimmtheit gegeneinander an ihnen selbst. So sind sie die Dimensionen der Länge, Breite, Höhe, die sich nur in Rücksicht auf ein Drittes, an sich selbst Bestimmtes, unterscheiden.
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Erst durch das Setzen einer absoluten Bestimmung treten diese Unterschiede in ein negatives, gegeneinander bestimmtes Verhältnis. Der Punkt, die absolute Negation im Raume in positives Verhältnis mit ihm tretend, bewegt sich zur Linie, diese zur Fläche, die zugleich als dritte Dimension umschließende Fläche ist und den Raum als Totalität, aber mit einer Begrenzung herstellt, als ein begrenzter Raum.
Nachlaß der Familie Hegel (ed. Hoffmeister)
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