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Georg
Wilhelm Friedrich
Hegel
Nürnberger und Heidelberger  Schriften
1808-1817


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- Logik für die Mittelklasse -                                              Inhalt

3. Dialektik der unbedingten Verhältnisse

§ 50

In dem unbedingten Verhältnis tritt der Gegensatz von Möglichkeit und Wirklichkeit ein.
Das Wirkliche unterscheidet sich nicht durch einen bestimmten Inhalt von seiner Möglichkeit, sondern allein durch das Dasein,
als leere Form.                                                                                                               [am Rand:] Form ist hier nur Dasein
1. Was wirklich ist, ist möglich. Die Möglichkeit aber schließt die Wirklichkeit nicht in sich, und auch Unwirkliches ist möglich.
2. Wenn etwas wahrhaft möglich ist, d. h. wenn alle seine Bedingungen vorhanden sind, so ist es notwendig;
das Notwendige aber ist wirklich. Die bloße Möglichkeit ohne Wirklichkeit unterscheidet sich somit von der wahren Möglichkeit, welche Notwendigkeit ist, wesentlich durch die Mangelhaftigkeit des Inhalts.

Möglichkeit schließt alle Bedingungen selbst in sich, daß in dem bedingten Verhältnis die Bedingungen dem Existierenden gegenübertreten, es kann etwas möglich sein ohne ...
Möglichkeit will bloß die unvollständige Einfachheit des Inhalts der Bedingungen andeuten.
Möglichkeit und Wirklichkeit ist also nicht bloß Unterschied der Form des Daseins, sondern des Inhalts.
Das Treten ins Dasein erscheint als eine Zufälligkeit (ein Funke, der auf Pulver fällt) - Reife zur Revolution.
- im Verstande Gottes ist das Mögliche unmittelbar auch wirklich, im endlichen Verstande ist es anders, d. h. eingebildete Möglichkeit. Die wahre Möglichkeit ist auch wirklich.
Begreifen [heißt] etwas aus seinen Bedingungen, aus seiner Möglichkeit [entwickeln]; alle Bedingungen einsehen. 

§ 51

Die Substanz ist das in aller Bestimmung und Veränderung des Daseins beharrliche Sein; die Bestimmungen des Daseins machen das Akzidentelle aus, und die Veränderung kommt nur diesem zu.
1. Jedes einzelne Ding ist eine besondere Substanz, denn es ist als seiend überhaupt, in reiner unbestimmter Gleichheit mit sich selbst, die seine einfache Materie ausmacht; in diese Gleichheit mit sich aber fällt keine Veränderung, sondern sie ist das Substrat alles Wechsels des Daseins.
2. Das sich gleiche Sein des einzelnen Dinges ist wesentlich ein bestimmtes, denn sonst wäre es nicht das Sein dieses Dinges, so aber ist es der Veränderung unterworfen. Indem das substantielle Sein unbestimmt sein soll, um zu beharren, so ist aller Unterschied der besonderen Dinge aufgehoben; die besonderen Dinge als solche sind somit keine Substanzen, und es ist nur eine Substanz.

Substanz - Ding verbrennen, Akzident[elles] seiner Existenz
[ad 1] α) Einzelheit, β) Einzelheit ist Bestimmtheit
[ad 2] Alle Bestimmung, Raum, gleichgültiges Dasein

§ 52

In der einen Substanz ist alle Besonderheit und Einzelheit überhaupt nur etwas Akzidentelles und in ihr Aufgehobenes.
Sie ist das niedrigerstehende Verhältnis, das noch nicht zum Begriffe der Subjektivität gediehen ist.
Zunächst ist die Substanz, dadurch daß ihr alle Besonderheit aufgehoben ist, negative Einheit;
da sie unmittelbar nur das Beharrende, Positive sein und die Bestimmung, Negation ihr nicht zukommen sollte.
Sie enthält als substantielle negative Einheit die höhere Bestimmung, Ursache zu sein.

an der Substanz verschwindet [alle Besonderheit] - Substanz nicht als Ursache, Macht.

§ 53

In dem Kausalitätsverhältnis ergibt sich folgende Antinomie:

1. Die Kausalität nach Gesetzen der Natur ist nicht die einzige, aus welcher die Erscheinungen der Welt abgeleitet werden können. Es ist zur Erklärung derselben noch eine Kausalität durch Freiheit anzunehmen notwendig.

Beweis:
Man nehme an, es gebe keine andere Kausalität als nach Gesetzen der Natur; so setzt alles, was geschieht, einen vorigen Zustand voraus, auf den es unausbleiblich nach einer Regel folgt. Nun muß aber der vorige Zustand selbst etwas sein, was geschehen ist, weil, wenn es jederzeit gewesen wäre, seine Folge auch nicht erst entstanden, sondern immer gewesen sein würde.
Indem also die Kausalität der Ursache selbst etwas Geschehenes ist, so ergibt sich ein unendlicher Progreß der Reihe von Ursache und Wirkung, d. h. eine nur unvollständige Reihe, somit nur eine nicht hinreichend bestimmte und begründende Ursache.

Es muß daher eine Kausalität angenommen werden, welche absolute Spontaneität ist, d. h. freie Ursache, die eine Reihe von Erscheinungen, die nach Naturgesetzen läuft, von selbst anfängt.

§ 54

2. Es ist keine Kausalität durch Freiheit, sondern alles in der Welt geschieht lediglich nach Gesetzen der Natur.

Beweis:
Setzet, es gebe eine Kausalität nach Freiheit, nämlich ein Vermögen, einen Zustand, mithin auch eine Reihe von Folgen desselben, schlechthin anzufangen; so wird auch die Bestimmung der Spontaneität schlechthin anfangen, so daß nichts vorhergeht, wodurch die Handlung der Freiheit bestimmt wäre. Es setzt aber jeder Anfang zu handeln einen Zustand der noch nicht handelnden Ursache voraus; und ein schlechthin erster Anfang der Handlung [setzt] einen Zustand voraus, der mit dem vorhergehenden Zustand derselben Ursache gar keinen Zusammenhang der Kausalität hat, d. h. auf keine Weise darauf erfolgt.
Also ist die absolute Freiheit dem Kausalgesetze entgegen.

§ 55

Die reinere Form der Dialektik des Kausalitätsverhältnisses ist diese:
1. Ursache ist von der Wirkung, und zwar der Form nach, verschieden; jene ist das Ursprüngliche und Tätige; die Wirkung aber ist das nicht durch sich selbst, sondern ein anderes Gesetzte; die Ursache ist als solche überhaupt frei, insofern von ihr die Bewegung ausgeht.
2. aber ist die Ursache dem Inhalte nach nicht von der Wirkung verschieden; es ist nichts in der Wirkung, was nicht in der Ursache ist; und umgekehrt nichts in der Ursache, was nicht in der Wirkung, denn die Ursache ist nur insofern Ursache, als eine Wirkung durch sie wird.                                                                                               [am Rand:] in Wechselwirkung mit sich selbst
Ferner ist ihr Übergehen ins Entgegengesetzte oder ihr Wirken dadurch notwendig,        [am Rand:] ist ein Geschehenes, d. h.
denn sie hat nur Bedeutung, insofern sie eine Wirkung hat; sie erlischt überhaupt in der Wirkung oder geht in diese über, und um dieser Notwendigkeit willen ist die Ursache nicht frei. Sie ist, obgleich der Anfang der Tätigkeit selbst ein Moment des Ganzen der Notwendigkeit oder ein Zufälliges; und das absolut Erste ist nur dies Ganze.

[ad 1] Ursache nicht darum absolut, weil auch Wirkung, sondern weil Ursache
[ad 2] 2. gleich; schlechte Gleichheit - Ursache ist auch Wirkung

§ 56

Es ist hierdurch eine Wechselwirkung eines und desselben mit sich selbst gesetzt, das ebensosehr seine Ursache als seine Wirkung ist, oder das die ganze Form in ihm selbst hat und sie in sich verlaufen läßt oder sich in den entgegengesetzten Bestimmungen setzt und darin sich gleich bleibt.

 

II. [Teil] Subjektive Logik

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