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-  Religionslehre für die Mittel- und Oberklasse -                                              Inhalt

9. Religionslehre für die Mittel- und Oberklasse

(1811-1813)

11. Okt. 1811

Religion
[Einleitung]

Relig. Gefühl; Philos. Theologie; Kultus; Leben.
Die Alten [hielten] die Natur, Sonne, Meer, für höhere Naturen als [die] der Menschen
- Titanen, nachher griechische Götter; Bewußtsein des Wesens seiner.

Philosophie bemühte sich, die Existenz Gottes zu beweisen, und den Ursprung des Übels, Theodizee,
- das Übel zu rechtfertigen und die Freiheit des Menschen mit der göttlichen Gerechtigkeit zu vereinigen.

Zeitliche, äußerliche, Schicksale, Begebenheiten, Handeln, endliche Natur
- Erhebung darüber in eine Region, wo alle diese Widersprüche aufgelöst, alles Ungleiche ausgeglichen, alle Tränen der Leiden getrocknet, alle Wünsche befriedigt, durch Erhebung darüber -

Natur, ihr Zusammenhang, ineinanderpassen, Zweckmäßigkeit,
- es ist ein Schöpfer; eine ursprüngliche Einheit.
- Erscheinungen der Natur gedankenlos erhalten, [nicht weil sie] gedankenlos für uns sind,
- sondern ein freundliches Wesen sie uns reicht.

Noch mehr in menschlichen Schicksalen, unzusammenhängend, Widerspruch,
- Begriff vom Recht und Verdienst.

Wirkung, Realität unseres Tun und Handels;
- Idee groß im Individuum, nicht seine eigene - seine Macht ist unbedeutend,
sie auszuführen. Zusammenhang seines Wollens und der freien Wirklichkeit, in die er sein Tun legt;
eigene Gesetze und Gang der Natur, anderes Einwirken.

Wissen vom absoluten Wesen, als seinem; Kultus, Bewußtsein der Einigung mit ihm.
Dienst gegen einen Herrn, der willkürliche, unverstandene Befehle ausgerichtet wissen will;
- gegen einen gnädigen Herrn, dem wir uns durch den Dienst wohlgefällig machen;
immer einen fremden Zweck, fremden Nutzen -

Geist an sich.

Beweis durch die Form des Schlusses (von Bekanntem auf Unbekanntes).
Existenz Gottes [nicht] gleich der Existenz eines zeitlichen Dings, sondern vielmehr seine Existenz das Aufheben aller anderen Existenzen. Wahrheit von allem; Alles geht darein als in seinen Grund zurück. Schluß von einem Positiven auf ein anderes Positives.

Schluß: Weil wir ein Bedürfnis der Religion haben, so muß etwas sein, das diesem Triebe entspricht;
vom Subjektiven aufs Objektive.

Bedürfnis der Religion ist Gefühl von der Nichtigkeit des zeitlichen Weltwesens und seiner in seiner Einzelheit,
Versenkung seiner in das Wesen, und sich darin Erhalten.

Was ist, nicht in seiner zeitlichen, gemeinen Wirklichkeit betrachten, sondern in seiner Wahrheit;
- so wie der Mensch sich selbst erfaßt; ein Bewußtsein über sein Wesen erhält.

Die Alten - ihr Wesen als Natur

Grundideen der Orientalen; reines Licht

Aus der Ordnung - also ein ordnendes

Aus der Unordnung - dasselbe

Bei den Beweisen vom Dasein Gottes immer zweierlei Wirklichkeiten;
die fremde - sinnliche oder des Selbstbewußtseins, - und die Wirklichkeit Gottes, als eine jenseitige.
Weltseele der Natur; wenn Natur so, wie sie ist, ein geltendes Wirkliches ist, - ein fixes

Gott allein das wahrhaft Wirkliche

Erschlossene Wirklichkeit und angeschaute. Zur wahrhaften Wirklichkeit gehört beides.

Negative Erhebung zu Gott; Flucht des Leidenden und Unglücklichen aus der Welt, des Elends [und der] Schlechtigkeit.

Positive Erhebung - der Dankbarkeit, der Schönheit - Glückliche sind nicht fromm.

Die Wahrheit der Welt nicht diese unmittelbare Erscheinung, nicht dies unmittelbare Dasein,
sondern sie ist das Verschwinden, sich Aufheben und Zurückgehen in ihr Wesen;
in der äußerlichen Natur, in der inneren Natur des Menschen.  
                                                                 [am Rand:]Übergehen vom Endlichen in das Entgegengesetzte, Andere,
                                                                                              oder aber zugleich, bleiben in ihm, in seinem Wesen.
                                                                                              Beweis vom Dasein Gottes Idee aller Realität, also für die Existenz der Idee;
                                                                                                             nicht für die Idee der Existenz.

Wie müssen wir uns dies absolute Wesen vorstellen; welche Bestimmungen [hat es]?

Gott unendliches Wesen, d. h. daß die Endlichkeit nicht jenseits als eine wahre Welt stehenbleibt;
sondern daß das Endliche dem Geiste als Wahrheit verschwindet, daß er nur das Wesen für das Wirkliche hält.
- Platon. Idee Übersinnliches. 
                                                  
[am Rand:]    α) Alles endliche Dasein vergeht in anderem endlichen Dasein;
                                                                                            und alles endliche Dasein entsteht aus anderem endlichen Dasein
                                                                                           β) Aber diese Bewegung ist zugleich das Zurückgehen des endlichen  Daseins
                                                                                            in sein Wesen und das Hervorgehen desselben aus seinem Wesen.
                                                                                           Dies Wesen ist die Einheit des endlichen Daseins, die Mitte der Extreme.
                                                                                           Das Andere selbst vergeht.    Unendlichkeit

α) Sinnliche Erkenntnis,
β) reflektierte; Gedanken, Reflexionsbestimmungen
- Kraft; Inneres nicht an und für sich, sondern es wird nur immer von seinem Dasein darauf zurückgegangen,
vom Endlichen zum Unendlichen.
γ) Absolute Erkenntnisweise; die Welt nur Erscheinung; Gott das Wesen; an sich.
- Gott ist das reine Leben in allem Leben, der reine Geist in allem Geist.
Nicht auf die Idee Gottes kommen und dann auf sein Dasein.

Welt nur Aggregat des Endlichen.

Wesen die lebendige, reale Einheit
- (Beispiele z. B. Keim, Geist, der alle Ideen in sich enthält; wirklich -

Das Wesen ist das Wirkliche selbst; seine Idee ist nicht von seinem Sein getrennt;
- nicht eine Idee wie ein Ding der Vorstellung oder Einbildung, - willkürlich, sondern absolut notwendig,
- Einheit von Möglichkeit und Wirklichkeit.
- Gott ist das Wesen der Welt, der Außenwelt und unserer selbst;
ob es auch sei - d. h. außer unserem Vorstellen; wie Haus, Baum, Sterne;
- so ist Gott nicht ein einzelnes, sinnliches, äußerliches Sein.

Wir sind, und ein Gedanke ist ein Moment in uns, aber wir haben nicht Vernunft, sondern die Vernunft hat uns.
So haben wir nicht den Gedanken von Gott, sondern dies unser zeitliches getrenntes Denken ist in ihm versenkt;
- ein solches Denken, [Kant ]das Idee und Sein, Möglichkeit und Wirklichkeit trennte, ist nichts Wahres.

                                                   [am Rand:] Beweise vom Dasein Gottes. Sein getrennt vom Wesen, ein Unwesentliches.
                                                                         Ebenso Gedanke eine Einbildung, getrennt vom Sein, Subjektives, Zeitliches, Schein.
                                                                        Wirklichkeit Gottes an ihm selbst - Die Natur der Dinge selbst Ausgehen
                                                                         a. von unserer Idee, das erste - zum Dasein - über sich hinausgehen;
                                                                         wie wir die Knie  beugen, so führen alle die sich vor Gott auf,
                                                                         und bekennen ewig ihre Nichtigkeit, und sprechen ihn als ihr Wesen aus

Beweise vom Dasein Gottes. Gott alle Realität. Realität kein Prädikat, das zum Begriff, d. h. zum Inhalt hinzukommt.
                                                                           [am Rand:] Ein Sein - wie die anderen Dinge der Welt haben
                                                                                                        - wird im gewöhnlichen Sinne von Gott zu beweisen gesucht.

Kant [Kritik der reinen Vernunft, B, Seite] 658 - "obgleich an meinem Begriffe von dem möglichen realen Inhalte eines Dings überhaupt nichts fehlt, so fehlt doch noch etwas an dem Verhältnisse zu meinem ganzen Zustande des Denkens,
nämlich daß die Erkenntnis jenes Objekts auch a posteriori möglich sei".

Kosmol[ogischer Beweis] fängt von der Erfahrung an, daß etwas existiert, schließt [auf] absolute Notwendigkeit
- vom Zufälligen auf Ursache - Form der Endlichkeit, Erfahrung, Sinnlichkeit
- weil Ursache selbst Endliches ist; - Ursache bedingt durch das Sein. 
                                                      [am Rand:] Kant, S. 644, "daß Notwendigkeit und Zufälligkeit nicht die Dinge selbst angehen
                                                                                           und treffen müsse, weil sonst ein Widerspruch vorgehen würde,
                                                                                           mithin keiner dieser  Grundsätze objektiv sei"
                                                                                           - Grundsatz, daß kein Ding an sich notwendig:
                                                                                           daß ich zu jedem zufälligen ein notwendiges denken muß.

Physikoteleolog[ischer Beweis] - Kant nur Form der Dinge, Einrichtung, nicht Substanz.

- proportionierte Ursache; dieser Inhalt Zweck - wieder nicht schließen auf Ursache vom Zweck - müßiger Inhalt -
                                                                                                                              [am Rand:] Weltbaumeister

Erkennen nicht ein Schluß von einem Dasein aus; Gott in Zusammenhang mit dem Dasein.
Sondern Dasein erkennen, d. h. seine Endlichkeit erkennen, das Unendliche, das Ewige, das Vernünftige darin erkennen.
Gott ist das Sein in allem Dasein; Göttliche darin; das Leben in allem Lebendigen;
die Vernunft in allem Vernünftigen, Unendliche in allem Endlichen - das Wesen.
Alles Dasein ist Werden, das sich selbst Einige ist das Wesen; - Alles ...

Gott erstlich als Sein - [das] Unendliche, des Endlichen

β) Wesen, Substanz, in der Zufälligkeit zusammenhängend - die Macht und blinde Notwendigkeit
                                                                                                                    [am Rand:] Zufälligkeit
                                                                                                                                                               1. absolute Gleichgültigkeit
                                                                                                                                                               2. absolute Identität mit seinem Anderen.

γ) das Allgemeine, der Begriff von Allem;
das absolute Subjekt, Leben, Weltseele und Intelligenz, Geist, - nichts niedriger als die Vernunft.

 

 

 

                 Nach dem Manuskript der Harvard University (ed. Hoffmeister). - Zusätze zu den Paragraphen: Randnotizen Hegels.       

 

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