III. Idee [oder] adäquater Begriff
§ 129 [104]
Die Idee ist die Einheit des Begriffs und der Realität, der Begriff, insofern er sich seine Realität bestimmt, oder Wirklichkeit, die so ist, wie sie sein soll, und ihren Begriff selbst enthält.
§ 130 [105] [am Rand:] Ideal Wirklichkeit in ihrer Wahrheit
a) Die Idee, insofern der Begriff mit seiner Realität unmittelbar vereint ist und sich nicht zugleich davon unterscheidet und heraushebt, ist das Leben; dasselbe, dargestellt von den Bedingungen und Beschränkungen des zufälligen Daseins befreit, ist das Schöne.
§ 131 [106]
b) In der Idee der Erkenntnis und des Handelns ist der Realität der Begriff oder dem Objektiven das Subjektive gegenübergestellt, und ihre Vereinigung wird hervorgebracht. In der Erkenntnis liegt die Realität als das Erste und als das Wesen zum Grunde, dem sich der Begriff angemessen machen soll, damit er Wahrheit sei. Das Handeln hat dagegen den Begriff als das Wesen zugrunde liegen und macht die Wirklichkeit demselben angemessen, daß das Gute zustande komme.
§ 132 [107]
c) Die absolute Idee ist der Inhalt der Wissenschaft, nämlich die Betrachtung des Universums, wie es dem Begriffe an und für sich gemäß ist, oder des Vernunftbegriffs, wie er an und für sich und wie er in der Welt objektiv oder real ist.
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