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Georg
Wilhelm Friedrich
Hegel
Nürnberger und Heidelberger  Schriften
1808-1817


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- Begriffslehre für die Oberklasse -                                              Inhalt

§ [85]

[IV. Antinomie]

[Thesis: Zur Welt gehört etwas, das ein schlechthin notwendiges Wesen ist.

Beweis: Die Sinnenwelt, als das Ganze aller Erscheinungen, enthält zugleich eine Reihe von Veränderungen.
Eine jede Veränderung aber steht unter ihrer Bedingung, unter welcher sie notwendig ist.
Nun aber setzt jedes Bedingte in Ansehung seiner Existenz eine vollständige Reihe von Bedingungen bis zum schlechthin Unbedingten voraus, welches allein absolut notwendig ist.
Also muß etwas absolut Notwendiges existieren, wenn eine Veränderung als eine Folge existiert.
Dieses Notwendige aber gehört selbst zur Sinnenwelt.
Denn man nehme an, es sei außer derselben, so würde von ihm die Reihe der Weltveränderungen ihren Anfang ableiten, ohne daß doch diese notwendige Ursache selbst zur Sinnenwelt gehörte. Nun ist dies unmöglich;
denn da der Anfang einer Zeitreihe nur durch dasjenige, was der Zeit nach vorhergeht, bestimmt werden kann,
so muß die oberste Bedingung des Anfangs einer Reihe von Veränderungen in der Zeit existieren, da diese Reihe noch nicht war; also gehört diese oberste Bedingung zur Zeit, mithin zur Erscheinung oder zur Sinnenwelt selbst; also ist in der Welt selbst etwas schlechthin Notwendiges enthalten.]

§ [86]

[Antithesis: Es existiert kein schlechthin notwendiges Wesen, weder in der Welt noch außer der Welt, als ihre Ursache.

Beweis: Man nehme an, die Welt selbst oder in ihr sei ein notwendiges Wesen, so würde in der Reihe ihrer Veränderungen entweder ein Anfang sein, der unbedingt notwendig, mithin ohne Ursache wäre, was dem dynamischen Gesetze des Bestimmtseins aller Erscheinungen widerspricht, oder die Reihe selbst wäre ohne allen Anfang und, obgleich in allen ihren Teilen zufällig und bedingt, im ganzen dennoch schlechthin notwendig und unbedingt, was sich selbst widerspricht, weil das Dasein einer Menge nicht notwendig sein kann, wenn kein einziger Teil derselben ein an sich notwendiges Dasein hat.
Man nehme ferner an, es gebe eine schlechthin notwendige Weltursache außer der Welt, so würde sie das Dasein der Weltveränderungen und ihre Reihe zuerst anfangen;
indem sie zu handeln anfinge, würde ihre Kausalität in die Zeit und damit in den Inbegriff der Erscheinungen gehören,
also nicht außer der Welt sein.
Also ist weder in der Welt noch außer derselben irgendein schlechthin notwendiges Wesen.]

§ 89 [87]

Diese Antinomie enthält im Ganzen denselben Gegensatz als die vorhergehenden.                             [am Rand:] Vermittlung        
Das Bedingte setzt eine Bedingung, und zwar eine absolute Bedingung, die nicht in einem Anderen ihre Notwendigkeit hat,
sondern an und für sich notwendig ist, voraus;
weil sie aber im Zusammenhang mit dem Bedingten ist, gehört sie selbst zur Sphäre des Bedingten, zur Welt;
nach jener Seite ist ein absolut notwendiges Wesen, nach dieser aber eine relative Notwendigkeit und damit Zufälligkeit gesetzt.
- Aber indem sie zur Sphäre des Bedingten gehört oder selbst diese ganze Sphäre ist, ist sie selbst nur Bedingtes überhaupt.

Das Bedingte hat eine Bedingung - enthält die Bedingung in seinem Begriffe; absolut getrennt;
Die Bedingung enthält das Bedingte in ihrem Begriffe; ist selbst bedingt.
Das Bedingte hat eine Bedingung oder ist bedingt

 

 

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