B. Quantität der Urteile oder Urteile der Reflexion
§ 23
Bei der Umkehrung der Urteile wird von dem Unterschiede des Subjekts und Prädikats abstrahiert. Dieser Unterschied ist aber, nachdem er nun als qualitativ aufgehoben, quantitativ zu nehmen.
§ 24
Indem sich die einzelnen Bestimmtheiten, die das Prädikat enthielten, aufheben, hat dasselbe die mannigfaltigen Bestimmungen des Subjekts zusammenfassend zu enthalten. Hierdurch hört die Allgemeinheit auf, eine bloße Gemeinschaftlichkeit mit anderen zu sein. Sie ist die eigene Allgemeinheit des Subjekts, welche somit dies zugleich enthält, daß das Subjekt in seinem Prädikat in sich selbst zurückgekehrt ist.
§ 25
Ein solches Urteil ist somit ein Urteil der Reflexion, indem Reflektieren überhaupt das Fortgehen zu mehreren Bestimmungen eines Gegenstandes und das dadurch zustande kommende Zusammenfassen derselben in einer Einheit ist.
§ 26
Insofern sich am Subjekt seine Gleichheit mit dem Prädikat darstellt, ist dasselbe ein Allgemeines, das durch Einschränkung zunächst auf die Einzelheit Subjekt ist. Das qualitative Urteil ist also 1. ein singuläres, welches zur Bestimmung des Subjektes die vollkommene Einzelheit hat, ein dieses Allgemeine ist.
§ 27
Ein Dieses aber ist unendlich vielfach bestimmt, d. h. unbestimmt bestimmbar. Das Reflexionsprädikat, da es ein Zusammenfassen ist, drückt nicht nur die allgemeine Bestimmung aus von einem Diesen, sondern auch von anderen Diesen; oder das singuläre Urteil geht in das partikuläre über.
§ 28
Das partikuläre Urteil, in welchem das Subjekt als Einiges bestimmt ist, ist ein nur bestimmtes Urteil, das unmittelbar ebensosehr positiv als negativ ausgesagt werden kann.
§ 29
Das Subjekt erhält seine vollkommene Bestimmung dem Umfang der Form nach durch die Allheit in dem universellen Urteil. Indem die Allheit an die Stelle der Partikularität tritt und zugleich den Umfang von dieser hat, so muß der Umfang des Inhalts des Subjektes danach beschränkt werden.
§ 30
Das Subjekt wird hierdurch teils ein besonderes gegen sein Prädikat, teils tritt damit eine Beziehung der Notwendigkeit von Subjekt und Prädikat ein.
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