B. Urteilskraft
§ 20
Die Beziehungen des Seins können ontologische Urteile genannt werden und sind entweder identisch oder synthetisch.
§ 21
In der identischen Beziehung, A = A, sind die beiden aufeinander Bezogenen ein und dasselbe. Der ontologische Satz der Identität ist: Jedes Ding ist in Einheit mit sich selbst, oder als Satz des Widerspruchs ausgedrückt: Kein Ding kann zugleich sein und nicht sein. [am Rand:] Körper sind schwer.
§ 22
In dem synthetischen Urteile ist Etwas auf eine andere Bestimmung bezogen, als es unmittelbar enthält; da dies Urteil aber eine Beziehung ist, so ist es zum Teil identisch, zum Teil aber auch nicht.
§ 23
Die Beziehung auf anderes ist a) die der Verschiedenheit überhaupt; und allgemein als Satz ausgesprochen: Es gibt nicht zwei Dinge, die einander vollkommen gleich sind; denn sonst wären sie dieselben - sinnliche Verschiedenheit, sinnliches Dasein. [am Rand:] wären nicht zwei
§ 24
b) Die Beziehung der Entgegensetzung; in dieser ist die eine Bestimmung die positive und die andere die negative derselben; als ontologischer Satz ausgesprochen: Jedem Ding kommt von entgegengesetzten Prädikaten das eine zu, A ist entweder B oder -B; es gibt kein Drittes.
§ 25
Der Grund ist das einfache Dritte, welches die Verschiedenheit und Entgegensetzung des Daseienden in sich schließt. Der Satz des Grundes heißt: Alles hat einen zureichenden Grund.
macht weiß und schwarz - krumm und gerade; organisch und unorganisch - Sonne und Licht, Erde; Das Daseiende ist d[ie] Äußerlichkeit entg[egengesetzter] Beziehungen, als verschiede[ne]r
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